Jüdisches Museum

In seinen neogotischen Formen stellt das Wiener Rathaus (erbaut 1872 – 1883) ein Hauptwerk der Spätphase des strengen Historismus und eines der herausragendsten Monumentalbauten des Wiener Ringstraßen-Ensembles dar. Der k.&k. Oberbaurat Friedrich Schmidt gewann den international ausgeschriebenen Wettbewerb und verwirklichte den Bau in den Jahren 1872 – 1883.

 

Aufgrund großflächiger Gefügezerrüttungen, vor allem an exponierten, ornamentalen Schmuckelementen, die besonders der Witterung ausgesetzt sind, entschied man sich am Wiener Rathaus ganze Werkstücke zu rekonstruieren.

 

Die stark beschädigten Stücke wurden rekonstruiert, die Materialität der Steine wurde dadurch wieder hergestellt und die Architektur ganz im Sinne von „saxa loquuntur“ (Steine, die sprechen) wieder les- bzw. erfahrbar gemacht.

Durch solche Aufgaben werden die Steinmetze wieder gefordert und können ähnlich wie in den früheren Dombauhütten wieder ihr Können unter Beweis stellen. Es wäre schade, wenn das nötige Know-how für solche Arbeiten irgendwann verloren ginge. Auch wenn viele Vierungen aus den ausgebauten Stücken gewonnen werden können, werden die Bestände des Steinbruchs für die Rekonstruktionen in Mannersdorfer Kalksandstein nicht ausreichen.

Die streng symmetrische Hauptfassade mit markantem Turm in der Mittelachse besitzt einen sehr wahrzeichenhaften Charakter.

Der Bau des Wiener Rathauses bedeutete als Natursteinbauwerk eine enorme Aufgabe für zahlreiche Bildhauer und Steinmetze. Bei keinem anderen der großen Ringstraßenbauten wurde so viel Naturstein-Werkstein verwendet

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