Hofburg Wien – Präsidentschaftskanzlei

Die Präsidentschaftskanzlei ist ein Teil des Leopoldinischen Traktes, eines 150 Meter langen, nach Kaiser Leopold I. benannten frühbarocken Flügels der Wiener Hofburg. Maria Theresia unterhielt in der zum Inneren Burghof gelegenen Zimmerflucht offizielle Staatsgemächer und nutzte die stadtauswärts gelegenen Zimmer als Privaträume. Seit 1946 residiert der Österreichische Bundespräsident im Leopoldinischen Trakt.
Eine Besonderheit des mit seiner Schaufassade zum Ballhausplatz und zum Heldenplatz gelegenen Leopoldinischen Traktes sind seine beiden unterschiedlichen Fassaden. Während die Front zum Burghof eine schlichte, glatte weiße Putzfassade mit ockerfarbenen Fensterumrandungen ist, zeigt die zur Stadt gewandte Außenseite eine reich ornamentierte Fassadenordnung mit Rustizierungen.

Im Mai 2023 begann die Wolfgang Ecker GmbH mit aufwendigen Sanierungsmaßnahmen an der Fassade der Präsidentschaftskanzlei, der sogenannten Bellariafassade des Leopoldinischen Traktes. Wie die zuvor erfolgreich abgeschlossene Sanierung der Amalienburg trägt auch die Fassadensanierung der Präsidentschaftskanzlei dazu bei, das historische Ambiente des Ballhausplatzes zu bewahren.
In zwei weiteren Etappen von 2024 bis 2025 restaurieren die Steinmetze die umfangreichen Gliederungselemente aus Naturstein an der inneren Burghof-Fassade des Leopoldinischen Trakts.
Insgesamt umfassen die drei Bauabschnitte von 2023 bis 2025 restauratorische Arbeiten an 180 Fenster- und Türumrahmungen, 330 Laufmetern Gesimsprofilen sowie 250 Gliederungselementen, darunter zahlreiche aufwendig gestaltete Konsolen und Kapitelle.

Bei der Sanierung der Bellariafassade galt es, die Naturstein- und Stuckgliederungselemente der Barockfassade aus dem 17. Jahrhundert zu restaurieren und die aus dem 19. Jahrhundert stammenden Gliederungselemente aus Romanzement des Vorbaus instand zu setzen.

Die Vielfalt der steinernen Architekturelemente am Leopoldinischen Trakt ist groß und umfasst Fenster- und Türrahmungen, Verdachungen, Konsolen, Gesimse und weitere Baudetails.
Nach der sorgfältigen Freilegung und Reinigung mit Heißdampf und dem schonenden Partikeltrockenstrahlverfahren erfolgt die Festigung betroffener Partien.
Fehlstellen werden mit einem an die chemischen und physikalischen Eigenschaften des Steins angepassten Restauriermörtel ergänzt und schadhafte Fugen erneuert.
Zur statischen Sicherung bringen die Steinmetze rostfreie Stahl-Vernadelungen ein und setzen Risse instand.
Zur Sanierung der Elemente aus historischem Romanzement werden die daraus hergestellten Fenster- und Türrahmungen, Verdachungen, Konsolen und Gesimse behutsam freigelegt und gereinigt. Anschließend können die Elemente gefestigt und Fehlstellen mit gips- und zementfreiem Romanzement ergänzt werden. Nach der Erneuerung schadhafter Fugen erfolgt als abschließende Maßnahme die Grundierung für den bauseitigen Anstrich.

Eine anspruchsvolle Aufgabe für die Steinmetze der Wolfgang Ecker GmbH war die Rekonstruktion von zwei Barockkonsolen mit Maskaron am Traufgesims der Präsidentschaftskanzlei.

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