Brunnenanlage Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien

Der Maria-Theresien-Platz zählt zu den touristisch am stärksten frequentierten Teilen Wiens und befindet sich im 1. Wiener Gemeindebezirk, direkt an der Ringstraße, gegenüber vom Heldenplatz und der Hofburg. Die beiden größten Museumsbauten der Stadt, das Kunsthistorische Museum und das Naturhistorische Museum, rahmen den Platz mit seiner geschlossenen, streng geometrischen Parkanlage wie eine symmetrische Klammer. In der Platzmitte steht das Maria-Theresien-Denkmal, das größte Habsburgermonument in Wien.
Die 1888 eröffnete Anlage geht auf Gottfried Sempers Entwurf zum Kaiserforum zurück, bei dem ein axiales Bindeglied zwischen Hofburg, Hofmuseen und den kaiserlichen Stallungen – dem heutigen Museumsquartier – geschaffen werden sollte.
Vier Rasenkompartimente sind um das Denkmal herum angeordnet. In deren Zentrum stehen Tritonen- und Najadenbrunnen, die zwischen 1887 und 1890 von Anton Schmidgruber, Hugo Haerdtl und Edmund Paul Andreas Hofmann von Aspernburg geschaffen wurden. Alle vier Brunnen besitzen kreisrunde Becken. Die zentralen Figurengruppen aus Carrara-Marmor ruhen auf stilisierten Felsformationen aus Konglomerat.
Im Auftrag der Burghauptmannschaft Österreich saniert die Wolfgang Ecker GmbH die vier Brunnenanlagen. Die erste Etappe von 2022 bis 2023 galt zwei Brunnenanlagen. Anschließend wurden die übrigen beiden Brunnenanlagen zur weiteren Bearbeitung demontiert. Die Fertigstellung ist für 2024 geplant.
Im Rahmen der Arbeiten wurden die Brunnen zuerst planlich erfasst und die Bauteile nummeriert und dokumentiert. Daraufhin wurden die Anlagen behutsam demontiert und für die dringend erforderliche technische und konstruktive Sanierung ins Werk nach Traiskirchen transportiert. Dort erfolgte die Restaurierung der einzelnen Werkstücke sowie der Figurengruppen.
Eine besondere Aufgabe war die sorgfältige bildhauerische Rekonstruktion des Kopfes eines der Putti sowie des Ruderschaftes eines Tritonen. Dazu wurden Gipsmodelle für die zu rekonstruierenden Teile angefertigt und die Formen anschließend mit traditionellen Bildhauertechniken in Stein übertragen.
Nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten wurden alle Werksteine einschließlich der Figurengruppen lagegenau wieder versetzt.
Zuständige Behörde ist das Bundesdenkmalamt, Landeskonservatorat für Wien. Architekt des Projekts ist Arch. Georg Töpfer, Wien, die Projektbegleitung obliegt Dipl.-Rest. Susanne Beseler, Wien.

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